Ein „HoffnungsHaus“ im Stuttgarter Rotlichtviertel
Im Raum Stuttgart gehen schätzungsweise etwa 4.000 Frauen und 300 Männer der Prostitution nach. Die Lebens- und Arbeitsbedingungen sind teilweise katastrophal und menschenunwürdig. Gewalt ist an der Tagesordnung. Die meisten Frauen haben keine Perspektive für ihr Leben. Es gilt, ihnen Würde und Anerkennung zu vermitteln, Wege aus der Krise zu zeigen und sie dabei zu begleiten. Wir wollen den Auftrag wahrnehmen, als Hoffnungsträger in Stuttgart da zu sein. So haben wir uns entschieden, ein HoffnungsHaus in Stuttgart zu eröffnen. Die Herausforderungen sind gewaltig: auf menschlicher und geistlicher Ebene, in organisatorischer und finanzieller Hinsicht.
Seit 2016 öffnet das HoffnungsHaus mehrmals unter der Woche das Café im Erdgeschoss, um Frauen und Transfrauen in der Prostitution ein „erweitertes Wohnzimmer“ zu bieten: hier können sie für einen Moment zur Ruhe kommen. Neben Essen und Trinken gibt es hier die Möglichkeit zu Gesprächen, gemeinsamen Spielen, kreativen Angeboten, Massage, Maniküre und noch mehr. Wir möchten ihnen einen Raum bieten, in dem sie ohne Erwartungsdruck einfach sie selbst sein können und Liebe und Annahme erfahren. Des Weiteren engagiert sich das HoffnungsHaus stark in der Präventions- und Aufklärungsarbeit (Vorträge im HoffnugsHaus, Schulen, Messen usw.).
Das HoffnungsHaus ist in die soziale Strukturen vor Ort eingebunden und in regelmäßigen Austausch mit den zuständigen Fachbehörden. Dies zeigt sich auch durch die Teilnahme am Runden Tisch der Stadt Stuttgart „zur Verbesserung der Situation von Prostituierten in der Stadt". Dort sind sämtliche Einrichtungen aus diesem Bereich vertreten u.a. auch das Gesundheitsamt, das Jobcenter und die Polizei. Unsere Arbeit geschieht in Abstimmung mit dem bereits bestehenden Café „La Strada“ und dem Café „Strich-Punkt“ statt. Außerdem bestehen Kooperationen mit Esther Ministries und Kainos e.V. (Forum Rotlicht).
Das HoffnungsHaus ist Mitglied beim Bündnis „Gemeinsam gegen Menschenhandel e.V.“ und ist Mitveranstalter des „Kongresses gegen Menschenhandel und sexuelle Ausbeutung“ auf dem Schönblick (erstmalig 2022).