Wie alles begann

Das Haus in der Leonhardstraße 1 wurde 1769 von Carl Friedrich Woelfle erbaut, dessen Initialen CFW in der Kartusche über der Eingangstür zu lesen sind. Im Erdgeschoss des Hauses wurde über viele Jahre hinweg eine Animierbar betrieben. In den darüber liegenden Stockwerken gingen Prostituierte ihrem Gewerbe nach. In den Jahren 2012 und 2013 diskutierten Stadtverwaltung, Eigentümer und Bezirksvorsteher über eine sinnvolle wirtschaftliche Nutzung des Hauses. Der Eigentümer entschloss sich gegen eine Sanierung unter dem Aspekt der Gewinnmaximierung. Stattdessen vermietete er das Haus an die Apis, die darin ein HoffnungsHaus als Rückzugsort für Frauen in der Prostitution eröffnen wollten.

Zunächst hatten die Apis überlegt in den Häusern in der Leonhardstraße WGs einzurichten. Auf Grund des Wohnviertels entschieden sie sich aber dagegen. Kurz darauf entstanden Kontakte zu anderen Christen, die im Leonhardsviertel unter Frauen in der Prostitution tätig waren. Es folgten Sozialraumanalysen, eine Übersicht über bereits laufende Angebote im Viertel und allerlei Gespräche, federführend von Steffen Kern und Stefan Kuhn. Am 26. September 2014 entschied der Landesgemeinschaftsrat der Apis das HoffnungsHaus zunächst für zwei Jahre zu eröffnen. Im März 2015 wurde dem Projekt HoffnungsHaus eine dreijährige finanzielle und konzeptionelle Unterstützung durch die WERTESTARTER-Stiftung zugesagt. Im Juli 2015 wurde die erste Leitung des HoffnungsHauses, Wilbrig Rossrucker, angestellt. Sie begann sich mit ähnlichen Projekten und Einrichtungen zu vernetzen, zu hospitieren und Kontakte vor Ort aufzubauen. Nach erneuten Umbaumaßnahmen am Gebäude wurde im Februar 2016 die Konzeption für die Arbeit im HoffnungsHaus fertiggestellt. Am 2. Juli 2016 wurde das HoffnungsHaus mit ungefähr 500 Gästen feierlich eingeweiht. Im November 2016 zogen dann die ersten MitarbeiterInnen ins HoffnungsHaus ein, im Januar 2017 wurde das Café erstmals für Frauen in Notlagen eröffnet.

Wir wollen Hoffnungsträger sein

Geprägt von unserem christlichen Menschenbild, das Respekt und Würde für jede einzelne Person kennzeichnet, nehmen wir den Auftrag wahr, als Hoffnungsträger in Stuttgart präsent zu sein. Wir wollen Gottes Liebe in der Stadt leben. Das trifft sich mit dem Anliegen der Stadt, die im Stadtteil einen neuen Aufbruch braucht. So haben wir uns entschieden, ein HoffnungsHaus in Stuttgart zu eröffnen.